Die Legalisierung von Cannabis in Kanada: eine Bilanz

Die Legalisierung von Cannabis in Kanada erfolgte im Jahr 2018. Während einige Experten katastrophale Folgen befürchteten, zeigt die Realität nach mehreren Jahren der Legalisierung eher ermutigende Ergebnisse. Die im ganzen Land gesammelten Daten zeigen positive Beobachtungen und widersprechen damit den anfänglichen Befürchtungen. Wie sieht die Bilanz der Cannabislegalisierung in Kanada aus?

Entwicklungen in der Gesellschaft

Am 17. Oktober 2018 hat die kanadische Regierung Cannabis legal gemacht. Es ist Zeit, eine Bilanz zu ziehen.

Aufwärtstrend beim legalen Konsum

Die Entwicklung der Einstellungen und Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Konsum von Cannabis oder Hanf in Kanada prägte die erste Hälfte des Jahres 2023. Es ist ein deutlicher Anstieg zu beobachten. Aus legalen Quellen stammend, stieg der Cannabiskonsum auf über 70%. Unmittelbar nach seiner Legalisierung, im vierten Quartal 2018, lag dieser Anteil bei 22%.

Die Auswirkungen der Legalisierung von Cannabis auf die Konsummuster

Die Legalisierung hat das Stigma, das mit Cannabis verbunden ist, deutlich verringert und ist gleichzeitig nicht zu einem Anreiz für den Konsum geworden. Die häufigste Altersgruppe für den Konsum ist nach wie vor die der 18- bis 24-Jährigen. Statistics Canada enthüllte in seinem Bericht, dass der Konsum bei den 15- bis 17-Jährigen seit der Legalisierung nicht zugenommen hat, womit eine der größten Sorgen der Legalisierungsgegner ausgeräumt wurde. Darüber hinaus ist das durchschnittliche Einstiegsalter im Laufe der Zeit leicht gestiegen.

Unterschiedliche Ansätze der Provinzen

Die Provinzen gehen jedoch nicht einheitlich an die Sache heran. Zum Beispiel ist in Manitoba und Quebec, abgesehen von der medizinischen Verwendung, der Anbau von Cannabis zu Hause immer noch verboten. Außerdem bleiben in Quebec viele Verbraucher aufgrund der mangelnden Vielfalt an legalen Produkten unzufrieden. Tatsächlich sind Vape Pens weiterhin verboten und werden auf dem illegalen Markt verkauft.

Ein Rückgang der Gerichtsfälle im Zusammenhang mit Cannabis

Bevor Cannabis legalisiert wurde, war der Besitz fast immer illegal und stellte die Mehrheit der mit dieser Substanz verbundenen Straftaten dar. Seit der Legalisierung ist die Gesamtzahl der Straftaten im Zusammenhang mit Cannabis jedoch erheblich zurückgegangen, was hauptsächlich auf die Veränderung der Art dieser Straftaten zurückzuführen ist, die nun eher mit der illegalen Ein- und Ausfuhr der Substanz in Verbindung stehen.

Die Zahl der Gerichtsfälle im Zusammenhang mit Cannabis verzeichnete einen deutlichen Rückgang, wobei die Zahl der Frauen um 73% und die der Männer um 83% zurückging. So sind die von den Strafverfolgungsbehörden gemeldeten Straftaten im Zusammenhang mit Cannabis erheblich zurückgegangen, von 99 pro 100.000 Einwohner im Jahr 2018, dem Jahr der Legalisierung, auf 28 pro 100.000 Einwohner fünf Jahre später.

Bilanz aus wirtschaftlicher Sicht

Aus wirtschaftlicher Sicht profitiert von der Legalisierung von Cannabis vor allem die kanadische Bundesregierung. Seit der Legalisierung von Cannabis hat die legale Wirtschaft im Zusammenhang mit dieser Pflanze etwa 30 Milliarden Euro zum Wirtschaftswachstum Kanadas beigetragen, wobei der Freizeitmarkt jährlich etwa 3 Milliarden Euro an Einnahmen generiert.

Die Unternehmen im Cannabissektor stehen jedoch vor Schwierigkeiten, die Rentabilität zu erreichen. Derzeit berichten nur etwa 20% der Cannabisproduzenten über günstige finanzielle Eingänge, was die anhaltenden wirtschaftlichen Hindernisse in der Branche hervorhebt. Trotz der allgemeinen Legalisierung des Zugangs zu Marihuana ist der kommerzielle Kontext dieser Pflanze nicht frei von Schwierigkeiten.

Wie weit ist die Legalisierung von Cannabis in anderen Ländern fortgeschritten?

Während Kanada den fünften Jahrestag der Legalisierung von Cannabis begeht, zeichnet sich die Regulierung durch Erfolge und neue Probleme aus. Sie hat auf jeden Fall das Interesse anderer Nationen geweckt, die seitdem verschiedene Schritte unternommen haben. Hier ein Überblick über die aktuelle Situation in verschiedenen Regionen:

• USA: Mehrere US-Bundesstaaten haben Cannabis für den Freizeitgebrauch legalisiert, während andere es für medizinische Zwecke zugelassen haben. Die Legalität variiert jedoch aufgrund der Regulierung auf Bundesebene von Staat zu Staat.
• Uruguay: Als erstes Land der Welt, das Marihuana vollständig legalisiert hat, hat Uruguay einen Regulierungsrahmen für den Anbau, den Verkauf und den Konsum geschaffen.
• Niederlande: Die Niederlande, die für ihre tolerante Politik gegenüber Cannabis bekannt sind, erlauben den Verkauf und Konsum in Coffeeshops, obwohl die Produktion illegal bleibt.
• Australien: Mehrere australische Bundesstaaten haben Cannabis für medizinische Zwecke legalisiert, aber die Legalisierung für den Freizeitgebrauch variiert von Gerichtsbarkeit zu Gerichtsbarkeit.
• Deutschland: Deutschland erlaubt die medizinische Verwendung von Cannabis und hat ein strenges Regelwerk für die Verschreibung und den Vertrieb eingeführt.
• Mexiko: Mexiko befindet sich im Übergang zur Legalisierung und wird voraussichtlich bald Cannabis für den Freizeitgebrauch zulassen, womit es sich anderen lateinamerikanischen Ländern anschließt.

Es ist entscheidend zu beachten, dass sich die Situation ständig ändert, da immer mehr Länder ihre Cannabispolitik neu bewerten. Die regionalen Nuancen und Ansätze variieren und spiegeln die sich ändernden Perspektiven auf diese Pflanze auf globaler Ebene wider.

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